Kurzschriftwörterbuch
der deutschen Blindenschrift
Einleitung

Vorversion 0.2, Mai/Juni 2002

zusammengestellt von Vivian Aldridge

mit Kürzungsweisen genehmigt durch
das Komitee
der Brailleschriftkommission der deutschsprachigen Länder


Einleitung

Seitenübersicht (Einleitung)

Wörterlisten:


Vorwort zur ersten Ausgabe

Dieses Werk soll als Nachschlagewerk für Kurzschriftschreibende dienen, die unsicher sind, wie ein Wort oder ein Eigenname richtig gekürzt wird. Wie für die Schwarzschrift der erste Duden vor mehr als hundert Jahren, will es auch einen Beitrag zur Vereinheitlichung des Schriftbildes leisten.

Das Zielpublikum bilden alle, die die deutsche Blindenkurzschrift schreiben, ob Experten oder Anfänger. Erfahrene Blindenschriftschreibende werden nur diejenigen Wörter nachschlagen wollen, deren Kürzungsweisen umstritten sein könnten. Hier wird die Vereinheitlichung der "Blindenrechtschreibung" gefördert.

Anfänger dagegen werden wohl auch einfachere Wörter suchen, auch solche, bei denen die Regeln nur die eine Schreibmöglichkeit zulassen. Aber vielleicht kann das Wort hier schneller gefunden werden als die Regel im Regelwerk. Und es gibt keine geringe Anzahl Personen, die mit Regeln nur wenig anzufangen wissen.

Die enthaltenen Wörter wurden deshalb ausgewählt, weil die Regeln die Kürzungsweise nicht zweifelsohne bestimmen lassen, oder aber weil sie als Beispiele für den Gebrauch von bestimmten Kürzungen dienen können. Für manche Kürzungen, welche nicht am Anfang des Wortes gebraucht werden, sind jeweils mehrere Beispiele aufgeführt, die in der alphabetischen Liste gut verteilt sind. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass einem ein aufgeführtes Beispiel für die Kürzung einfällt. Für eine noch rationellere Suche sind die Wörter zudem in einer zweiten Liste zu finden, in der man zielgerichtet nach der betreffenden Kürzung sucht.

Ein grosser Anteil der Wörter stammt aus dem Regelwerk, dem "System der deutschen Blindenschrift", wo ihre Kürzungsweise auch schon festgelegt steht.

Andere Wörter wurden entweder von mir selber "entdeckt" oder mir zugeschickt. In diesem Zusammenhang möchte ich insbesondere die Schweizerische Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte (SBS), Zürich, erwähnen, die ihre eigene Liste von Zweifelsfällen zur Verfügung stellte. Auch Dr. Rose-Marie Lüthi Kreibich von St. Gallen gebührt namentlicher Dank für die vielen zugesandten Wörter, die ihren aufmerksamen Fingern aufgefallen waren.

Bei allen Wörtern, die nicht im Regelwerk zu finden sind, wurde die Kürzungsweise durch das Komitee der Brailleschriftkommission der deutschsprachigen Länder festgelegt. Somit können die hier aufgeführten Schreibweisen als "offizielle" gelten. An dieser Stelle möchte ich meiner Kollegin und meinen Kollegen in diesem Gremium meinen Dank für die Mitarbeit ausdrücken.

Es ist vorgesehen, die Liste periodisch zu erweitern. Viele der schon gesammelten Wörter fanden den Weg in die erste Version nicht, weil die jeweils richtige Kürzungsweise noch nicht festgelegt werden konnte. Immer wieder werden weitere Zweifelsfälle gemeldet, deren Kürzungsweisen ebenfalls festgelegt und die Wörter in die Liste aufgenommen werden müssen.

Den Inhalt eines solchen Werks könnte man auf mancherlei Art und Weise zusammen- und darstellen. Wenn die Rückmeldungen es verlangen, werden auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen. Es drängen sich solche Fragen auf wie:

Durch dessen Veröffentlichung in Blindenschrift, in Schwarzschrift (mit abgebildeten Punkten) und im Internet sowie durch die Lockerung urheberrechtlicher Bedingungen soll ein möglichst breiter Zugang zum Wörterbuch gewährleistet werden.

Vivian Aldridge
Basel, im Mai 2002

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Aufbau des Wörterbuchs

Das Wörterbuch besteht aus zwei Hauptteilen:

In jedem Teil sind allgemeine Wörter und Eigennamen separat aufgeführt.

Beispiele:

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Hinweise zur Codierung der Punktschrift

Wenn das Wörterbuch in ausgedruckter Punktschrift oder mit den gekürzten Wörtern in abgebildeten Punkten Ihnen vorliegt, brauchen Sie den technischen Hintergrund nicht zu beachten. Falls Sie das Buch jedoch an einer Braillezeile lesen, oder aber visuell anstelle von Punkten nur gewöhnliche Schwarzschriftzeichen sehen, müssen Sie wissen, welche Kurzschriftzeichen die gelesenen wiedergeben.

Aus technischen Gründen wurden die Ausgangsdaten in der Codierung der Umwandlungsprogramme der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte (SBS) in Zürich erfasst. Die Codierung kann je nach Version jedoch auch (kleinen) Eurobraille-Zeichen entsprechen.

An den meisten Braillezeilen im deutschsprachigen Raum, werden die SBS Zeichen gleich aussehen wie die abzubildenden Kurzschriftzeichen aber zum größten Teil mit einem zusätzlichen Punkt 7. Beispielsweise erscheinen für den Backslash \ die Punkte 3,4,7, und hier steht er für das Kurzschriftzeichen mit Punkten 3,4.

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Tabelle der Punktschriftcodierungen

PunkteSBS (groß)Eurobraille (klein)
P123456%%
P12346&&
P12356[{
P1245677
P124666
P125688
P12622
P145644
P14633
P15655
P1611
P2,,
P23;;
P23456]}
P2346^~
P235++
P2356==
P236((
P24699
P25::
P256//
P26??
P3..
P34\|
P345@`
P3456##
P34600
P35**
P356))
P36--
P4""
P45>>
P456__
P46$$
P5!!
P56<<
P6''

Die alphabetischen Zeichen (ohne Umlaute und ß) werden durch die großen Buchstaben (SBS, groß) bzw. die kleinen Buchstaben (Eurobraille, klein) wiedergegeben. Das eigentliche Zeichen für Punkte 456 in Eurobraille (klein) wird aus technischen Gründen nicht verwendet.

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Hinweise zur visuellen Darstellung der Punktschrift

In der Schwarzschrift- und den Internetausgaben des Wörterbuchs wurden die gekürzten Wörter mit der Windows-Schriftart Blistabraill6+ formatiert. Somit sollen sie fürs visuelle Lesen als abgebildete Punkte erscheinen. Für die Internetausgabe setzt dies voraus, dass Blistabraille6+ Schriftart auf dem Computer installiert wurde. Dies gilt auch fürs Buch als WinWord-Datei, insofern die Schriftart nicht im Dokument selber eingebettet ist.

Die Schriftart Blistabraille6+ kann aus dem Internet von folgender Adresse heruntergeladen werden:
http:////www.braille.ch/blista-d.htm
Die relevante Schriftartdatei heisst "BLISTA6P.TTF" und wird wie jede andere Schriftart installiert.

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Hinweise für Schweizer Anwender

In der Schweizer Schwarzschrift wird anstelle des Zeichens ß jeweils ss verwendet. Beispielsweise wird nicht "Straße", sondern "Strasse" geschrieben. Dies spiegelt sich auch in der Schweizer Blindenkurzschrift wider. Wo im übrigen deutschen Sprachraum das zweiformige Kurzschriftzeichen für "ß" (Punkt 6, Punkte 2,3,4,6) steht, wird in der Schweiz nur das Zeichen für "ss" (Punkte 2,3,4,6) geschrieben.

Da es lediglich diesen geringfügigen Unterschied gibt, und das ß auch in der Schweiz beim Lesen nicht stört, wurde von einer separaten Schweizer Ausgabe dieses Wörterbuches abgesehen.

Die korrekte Schweizer Schreibweise kann immer sehr einfach von der jeweils hier angegebenen abgeleitet werden. Die Regel lautet:

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Urheberrechtliche Hinweise

Für den Eigengebrauch dürfen alle Versionen dieses Werkes kopiert werden.

Sie dürfen auch weitergegeben werden, wenn dies

Die Weitergabe unter anderen Bedingungen bedarf der Bewilligung des Autors.

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© Vivian Aldridge, 2002
Erstellt: 2002-05-26, Letzte Änderung: 2002-09-26